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Machen Sie sich mit der Pathophysiologie von TED vertraut

TED ist eine lebenslange, fortschreitende Autoimmunerkrankung, die zu Beeinträchtigungen führt. Sie ist nicht mit Morbus Basedow identisch1

Die IGF-1R-Aktivierung auf orbitalen Fibroblasten ist eine Ursache der Progression1

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Die IGF-1R-Aktivierung auf orbitalen Fibroblastenverursacht Entzündungen und eine Expansion von Muskel- und Fettgewebe hinter dem Auge,

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Wie bei anderen Autoimmunerkrankungen können auch bei TED-Patient:innen Schübe auftreten, d. h. Phasen mit erhöhter Entzündungsaktivität und anderen Krankheitsmanifestationen6-7

SEHEN SIE SICH DIE PATHOPHYSIOLOGIE VON TED AN

  • Referenzen
  • Videotranskript

Kapitel 1: Pathophysiologie von TED

TED bedroht das Sehvermögen durch die Aktivierung orbitaler Fibroblasten, die Entzündungen verursachen.

Kapitel 2: Entzündungskaskade und mögliche Folgen von TED

Entzündete Fibroblasten vergrößern das Gewebe, was zu Proptosis, Strabismus und Sehbeeinträchtigungen führen kann.

  1. Bahn RS. Graves’ ophthalmopathy. N Engl J Med. 2010;362(8):726-738.
  2. Shan SJ, Douglas RS. The pathophysiology of thyroid eye disease. J Neuroophthalmol. 2014;34(2):177-185.
  3. Weiler DL. Thyroid eye disease: a review. Clin Exp Optom. 2017;100(1):20-25.
  4. Dik WA, Virakul S, van Steensel L. Current perspectives on the role of orbital fibroblasts in the pathogenesis of Graves’ ophthalmopathy. Exp Eye Res. 2016;142:83-91.
  5. Tsui S, Naik V, Hoa N, et al. Evidence for an association between thyroid-stimulating hormone and insulin-like growth factor 1 receptors: a tale of two antigens implicated in Graves’ disease. J Immunol. 2005;63(4):395–402.
  6. Chesney J, Bacher M, Bender A, Bucala R. The peripheral blood fibrocyte is a potent antigen-presenting cell capable of priming naive T cells in situ. Proc Natl Acad Sci U S A. 1997;94(12):6307-6312.
  7. Virakul S, van Steensel L, Dalm VA, Paridaens D, van Hagen PM, Dik WA. Platelet-derived growth factor: a key factor in the pathogenesis of Graves’ ophthalmopathy and potential target for treatment. Eur Thyroid J. 2014;3(4):217-226.
  8. Smith TJ. Rationale for therapeutic targeting insulin-like growth factor-1 receptor and bone marrow-derived fibrocytes in thyroid-associated ophthalmopathy. Expert Rev Ophthalmol. 2016;11(2):77-79.
  9. Gupta S, Douglas R. The pathophysiology of thyroid eye disease (TED): implications for immunotherapy. Curr Opin Ophthalmol. 2005;63(4):395–402.
  10. Mohyi M, Smith TJ. IGF1 receptor and thyroid-associated ophthalmopathy. J Mol Endocrinol. 2018;61(1):T29-T43.
  11. Krieger CC, Boutin A, Jang D, et al. Arrestin-β-1 physically scaffolds TSH and IGF1 receptors to enable crosstalk. Endocrinology. 2019;160(6):1468-1479.
  12. Li H, Yuan Y, Zhang Y, Zhang X, Gao L, Xu R. Icariin inhibits AMPK-dependent autophagy and adipogenesis in adipocytes in vitro and in a model of Graves’ orbitopathy in vivo. Front Physiol. 2017;8.
  13. Bruscolini A, Sacchetti M, La Cava M, et al. Quality of life and neuropsychiatric disorders in patients with Graves’ orbitopathy: current concepts. Autoimmun Rev. 2018;17(7):639-643.
  14. Mamoojee Y, Pearce SHS. Natural history. In: Wiersinga WM, Kahaly GJ, Hrsg. Graves’ Orbitopathy: A Multidisciplinary Approach—Questions and Answers. 3. Aufl. Basel, Schweiz: Karger; 2017:93-104.
  15. McAlinden C. An overview of thyroid disease. Eye Vis (Lond). 2014;1:9.
  16. Strianese D, Rossi F. Interruption of autoimmunity for thyroid eye disease: B-cell and T-cell strategy. Eye (Lond). 2019;33(2):191-199.

Kapitel 1: Pathophysiologie von TED

TED ist eine schwerwiegende, fortschreitende Autoimmunerkrankung, die das Sehvermögen bedroht. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass der orbitale Fibroblast, eine spezialisierte Zelle, die für die Gewebereparatur zuständig ist, für die Pathophysiologie von TED von zentraler Bedeutung ist.1-4

Pathogene orbitale Fibroblasten rekrutieren vermutlich Fibrozyten und Lymphozyten, die die Orbita infiltrieren.4,5

Fibrozyten differenzieren sich zu orbitalen Fibroblasten, die die T-Zellproliferation und -aktivierung fördern.2,4,6

T-Zellen und B-Zellen aktivieren orbitale Fibroblasten und sezernieren Zytokine, Autoantikörper gegen den Rezeptor des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons (TSHR) und Autoantikörper gegen den Rezeptor des Insulin-like-Growth-Factor-1 (IGF-1R), die zur Entzündungskaskade beitragen.4,7

Auf der Oberfläche orbitaler Fibroblasten befinden sich zwei co-lokalisierte Rezeptoren: TSHR und IGF-1R, ein Gatekeeper der orbitalen Fibroblastenaktivierung.2,4,8-10

Autoantikörper aktivieren TSHR und IGF-1R, und ein durch Beta-Arrestin vermittelter Crosstalk erzeugt einen Rezeptor-Signalkomplex, der orbitale Fibroblasten stimuliert.4,11

Kapitel 2: Entzündungskaskade und mögliche Folgen von TED

Einmal aktiviert, proliferieren die orbitalen Fibroblasten und produzieren inflammatorische Zytokine und hydrophiles Hyaluronan, welches das orbitale Gewebevolumen vergrössert.1,4

Aktivierte orbitale Fibroblasten differenzieren sich zu Adipozyten und Myofibroblasten, die zur Adipogenese bzw. Fibrose des orbitalen Gewebes beitragen.4,12

Die daraus resultierende Gewebeexpansion bzw. der Gewebeumbau führt zu Engstellen in der fixierten knöchernen Orbita und kann Langzeitfolgen nach sich ziehen.4

Mögliche Schäden sind:

  • Proptosis
  • Strabismus
  • Hornhautulzeration
  • Sehnervenkompression
  • Und Beeinträchtigung des Sehvermögens wie Diplopie, Optikusneuropathie oder sogar Erblindung.13-15

Der Crosstalk zwischen TSHR und IGF-1R sowie die IGF-1R-vermittelte Immunfunktion können eine entscheidende Rolle bei der Pathophysiologie von TED spielen. Das Verständnis des Crosstalks kann für die Behandlung dieser zu Behinderung führenden Krankheit ausschlaggebend sein.4,10,16

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Ein gezieltes Inhibieren der IGF-1R-Aktivierung kann dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren und den Umbau von Muskel- und Fettgewebe sowie die Expansion hinter dem Auge zu verhindern.1

Die MRT-Bildgebung zeigt, dass Schäden aufgrund von TED oft vor den sichtbaren Anzeichen eintreten können8-10

71%

In einer Studie an Patient:innen, bei denen sowohl TED als auch Morbus Basedow diagnostiziert wurde, wiesen 71 % (n = 17) der unbehandelten Patient:innen mit Morbus Basedow ohne sichtbare Anzeichen von TED eine Schwellung der extraokulären Muskeln in der MRT der Orbita auf9

MRT eines gesunden Patient:innen12

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Mit freundlicher Genehmigung von Mohd Radhwan Bin Abidin,
Radiopaedia.orgrID: 155793

In der koronaren T2-gewichteten MRT-Sequenz mit Fettsättigung sind der Musculus rectus superior (1), lateralis (2), inferior (3) und medialis (4) sowie das Orbitalfettpolster (6) normal gross und ohne bildgebende Befunde, die auf eine Entzündung/ein Ödem hindeuten. Die Sehnerven (5) erscheinen unauffällig.

MRT eines Patient:innen mit mässigen Anzeichen und Symptomen von TED13

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Mit freundlicher Genehmigung von Qutaiba Jaf'ar Mahmoud,
Radiopaedia.orgrID: 167879

Die koronare T2-gewichtete MRT-Sequenz mit Fettsättigung zeigt eine mässige Vergrösserung und Entzündung/Ödem des Musculus rectus superior (1), lateralis (2), inferior (3) und medialis (4) sowie des Orbitalfettpolsters (6) beidseits. Die Sehnerven (5) erscheinen unauffällig.

MRT eines Patient:innen mit schweren Anzeichen und Symptomen von TED14

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Mit freundlicher Genehmigung von Roberto Schubert,
Radiopaedia.orgrID: 13874

Die koronare T2-gewichtete MRT-Sequenz mit Fettsättigung zeigt eine erhebliche Vergrösserung und Entzündung/Ödem des Musculus rectus superior (1), lateralis (2), inferior (3) und medialis (4) sowie des Orbitalfettpolsters (6) beidseits. Zudem besteht eine minimale Verengung des linken Sehnervs (5).

 

TED wird häufig mit Schilddrüsenerkrankungen wie Morbus Basedow in Verbindung gebracht, weist aber eine abweichende Pathophysiologie auf15,16

  • Bis zu 90 % der TED-Patient:innen haben eine Schilddrüsenerkrankung17
  • Bei Morbus Basedow fördern TSHR-Autoantikörper die Entzündung der Zellmembranen des Schilddrüsenepithels10
  • Bei TED werden IGF-1R-Autoantikörper aktiviert und verursachen eine Entzündung der orbitalen Fibroblasten, was zu einer Reihe von klinischen Symptomen führen kann1-3
  • Der Zusammenhang zwischen TED und Schilddrüsenerkrankungen unterstreicht die Bedeutung, alle Patient:innen mit einer Schilddrüsenerkrankung zu screenen, wenn Anzeichen und Symptome von TED am Auge bestehen18
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Eine ausschliessliche Behandlung der Schilddrüse bringt bei TED keine Heilung1-3,11

IGF-1R: Rezeptor des Insulin-like-Growth-Factor-1; MRT: Magnetresonanztomographie; TSHR: Rezeptor des Schilddrüsen-stimulierenden Hormons; T2: transversale Relaxationszeit.

  • REFERENZEN:

    1. Wang Y, Patel A, Douglas RS. Thyroid Eye Disease: how a novel therapy may change the treatment paradigm. Ther Clin Risk Manag. 2019;15:1305-1318.
    2. Patel A, Yang H, Douglas RS. A new era in the treatment of thyroid eye disease. Am J Ophthalmol. 2019;208:281-288.
    3. Bahn RS. Graves’ ophthalmopathy. N Engl J Med. 2010;362(8):726-738.
    4. Cockerham KP, Padnick-Silver L, Stuertz N, Francis-Sedlak L, Holt RJ. Quality of life in patients with chronic Thyroid Eye Disease in the United States. Ophthalmol Ther. 2021;10:975-987.
    5. Ugradar S, et al. Whole genome transcriptome comparison of acute and chronic thyroid eye disease: emergence of a molecular signature. Präsentation bei: American Academy of Ophthalmology; 30. September bis 3. Oktober 2022.
    6. Patel P, Khandji J, Kazim M. Recurrent Thyroid Eye Disease. Ophthalmic Plast Reconstr Surg. Nov. bis Dez. 2015;31(6):445–8.
    7. Hahn E, Laperriere N, Millar BA, et al. Orbital radiation therapy for Graves’ ophthalmopathy: measuring clinical efficacy and impact. Pract Radiat Oncol. 2014;4(4):233-239.
    8. Kilicarslan R, Alkan A, Ilhan MM, Yetis H, Aralasmak A, Tasan E. Graves’ ophthalmopathy: the role of diffusion-weighted imaging in detecting involvement of extraocular muscles in early period of disease. Br J Radiol. 2015;88(1047):20140677.
    9. Villadolid MC, Yokoyama N, Isumi M, et al. Untreated Graves’ disease patients without clinical ophthalmopathy demonstrate a high frequency of extraocular muscle (EOM) enlargement by magnetic resonance. J Clin Endocrinol Metab. 1995;80(9):2830-2833.
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    11. Barrio-Barrio J, Sabater AL, Bonet-Farriol E, Velázquez-Villoria Á, Galofré JC. Graves’ ophthalmopathy: VISA versus EUGOGO classification, assessment, and management. J Ophthalmol. 2015;2015:249125.
    12. Abidin MRB. Normal MRI orbits: Radiology case. Radiopaedia. 2022. Zugriff am 23. Juli 2024. https://radiopaedia.org/cases/normal-mri-orbits-2.
    13. Mahmoud QJ. Thyroid-associated orbitopathy: Radiology case. Radiopaedia. 2023. Zugriff am 23. Juli 2024. https://radiopaedia.org/cases/thyroid-associated-orbitopathy-23
    14. Schubert R. Thyroid associated orbitopathy: Radiology case. Radiopaedia. 23. November 2011. Zugriff am 23. Juli 2024. https://radiopaedia.org/cases/thyroid-associated-orbitopathy-6.
    15. Krieger CC, Boutin A, Jang D, et al. Arrestin-β-1 Physically Scaffolds TSH and IGF1 Receptors to Enable Crosstalk. Endocrinology. 2019;160(6):1468-1479.
    16. Dik WA, Virakul S, van Steensel L. Current perspectives on the role of orbital fibroblasts in the pathogenesis of Graves' ophthalmopathy. Exp Eye Res. 2016;142:83-91.
    17. Bartley GB. The epidemiologic characteristics and clinical course of ophthalmopathy associated with autoimmune thyroid disease in Olmsted County, Minnesota. Trans Am Ophthalmol Soc. 1994;92:477-588.
    18. Burch HB, Perros P, Bednarczuk T, et al. Management of Thyroid Eye Disease: a consensus statement by the American Thyroid Association and the European Thyroid Association. Thyroid. 2022;32(12):1-32.

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